Gesundes „Fast Food“ für Allergiker
Schnelles Essen oder auch Fast Food genannt ist meist mit
amerikanischen Gastronomieketten verbunden. Den meisten Jugendlichen
wird Mc Donalds & Co bei dem Wort „Fast Food“ einfallen. Für den
kleinen und großen Hunger gibt es gesündere Alternativen. Doch die
Auswahl ist groß und unter dem Einfluss gezielter Werbekampagnen, fällt
die Entscheidung nicht immer zugunsten einer gesunden Alternativen aus.
Wenn Bäckereien denn Duft von frischgebackenem Brot in Form von
künstlichen Aromen durch die Lüftungsschächte auf den Gehsteig leiten,
schmelzen schon mal die besten Vorsätze dahin. Wenn Models für den
„leichten Salat“ von Mc Donalds posieren, möchten auch 16-jährige
Mädchen mithalten. Leider sind Nährstoffe, Kalorien und Zusatzstoffe
meist nicht in den empfohlenen Mengen enthalten. Kalorien und
Zusatzstoffe sind für Allergiker und Nichtallergiker eher zu viel und
Mikronährstoffe wie Vitamine und Mineralien sind eher zu wenig. Die
Pausensnacks für Klein und Groß beeinflussen mit ihrem Nährstoffen die
Konzentration und Leistungskraft. Nicht umsonst wirbt, das
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
mit Broschüren und Fortbildungen für Programme wie „Schule + Essen =
Note 1“. Doch welche Kriterien sind für eine vollwertige
Zwischenmahlzeit wichtig?
Kalorienmenge
Bei
den Zwischenmahlzeiten sollte die Kalorienzufuhr jeweils max. 10 % der
gesamten Energiezufuhr des Tages sein. Bei Grundschulkindern sind diese
ca. 150 - 180 kcal. Bei Jugendlichen und Erwachsenen können es 200 - 250
kcal sein. Ein ganz normaler Cheeseburger überschreitet diese
Empfehlungen bei Schulkindern schon um das Doppelte. Nur 50 Gramm eines
Müsliriegel decken bereits knapp 250 kcal ab und sind damit bestenfalls
für Jugendliche geeignet. Im Internet stellen fast alle Firmen die
Nährwertinformationen Ihrer Produkte zur Verfügung. Ob Danone mit den
Fruchtzwergen oder die Burger von Mc Donalds, für alle Produkte sind die
Nährwerte aufgelistet.
Energieliefernde Nährstoffe
Fett
ist ein wichtiger Energielieferant. Mit nur einem Gramm werden gleich 9
Kalorien geliefert. Kleine Mengen, große Wirkung. Ein Cheeseburger
liefert bereits 13 g Fett und damit 3-mal soviel wie in einer
Zwischenmahlzeit für Kinder stecken sollte. Generell gilt Stopp für
alles aus der Fritteuse. Wenn ein Wurstbrötchen für die Pause gewählt
wird, sind Fleischwaren, denen Sie den Fettgehalt „ansehen“ zu
bevorzugen. Bei Schinken, Sülze oder kalter Braten ist der Fettrand
leicht wegzuschneiden. Es gilt: je streichfähiger die Wurst, desto höher
der Fettgehalt.
Kohlenhydrate sind schnelle Energielieferanten.
Es gibt verschiedene Arten von Kohlehydraten. Es gilt: je komplexer,
desto wertvoller. Vom Darm direkt und schnell ins Blut gehen einfache
Kohlenhydrate wie Haushaltszucker und Traubenzucker. Der Zuckerspiegel
im Blut steigt sehr schnell an und sinkt dann genauso schnell wieder ab.
Das Ergebnis ist kaum Sättigung und erneuter Heißhunger. Komplexe
Kohlenhydrate in Vollkornprodukten und Gemüse mit Ballaststoffen
verlangsamen diesen Prozess. Sie sind daher eine gute Wahl, für eine
längere Sättigung und konstante Leistung.
Eiweiß ist wichtig für
Kinder und Jugendliche im Wachstum. Eiweiß liefert die gleichen
Kalorienmengen wie Kohlenhydrate. Sie werden jedoch hauptsächlich als
Zellbaustein benötigt.
Zu einer Zwischenmahlzeit gehören auch die
richtigen Getränke. Mineralwasser, Schorlen oder Tee liefern viel
Flüssigkeit und wenig Kalorien. Softdrinks liefern versteckt sehr viel
Kalorien. Bereits ein großes Glas Cola oder Limonade bringt die
Kalorienmenge der Zwischenmahlzeit eines Grundschulkindes zusammen.
Allergiker
haben noch mehr zu beachten. Wenn Unverträglichkeiten und Allergien
bekannt sind, dann muss die Auswahl eines Pausensnacks gut durchdacht
sein. Denn gerade in Fast Food stecken viele verschiedene Komponenten
und diese erschweren es dem Allergiker, die Übersicht zu behalten.
Recherchieren Sie im Internet auf den Herstellerseiten oder fragen Sie
immer nach, was der gekaufte Artikel enthält. Bäckereien und Metzgereien
sind verpflichtet Inhaltsstofflisten bereitzuhalten und bei Nachfrage
vorzulegen.
Leckere Rezepte nicht nur für Allergiker.
Fast
Food -„schnelles Essen“ oder alles was man in die Hand nehmen und
verspeisen kann haben wir für Sie zusammengestellt. Gerade jetzt im
Sommer bietet es sich an, die Mittagspause für einen Bummel über den
Markt zu nutzen und leckere Beeren zu naschen.
Wer denkt bei „Fast Food“ schon an eine Schale Himbeeren, die im Vorbeigehen gekauft und genossen werden kann.
Die
folgenden Rezepte enthalten dank der Hülsenfrüchte sehr viel
hochwertiges pflanzliches Eiweiß. Eiweiß ist ein Baustoff und kein
Brennstoff wie Fett oder Kohlenhydrate. Daher ist der Kaloriengehalt
gering und der Nährwert für den Körper sehr hoch. Da Hülsenfrüchte auch
sehr viele Ballaststoffe enthalten, hält das Sättigungsgefühl lang und
der Darm bekommt Arbeit. In Kombination mit frischem Obst und Kräutern
sind die Snacks eine vollwertige Zwischenmahlzeit mit viel Geschmack.
Sojafladen, glutenfrei
Die Fladen sind lange haltbar.
ZUTATEN:
150 g Sojamehl
150 g Vollkornmehl (Quinoa, Reis, oder Buchweizen, eventuell gemischt)
½ TL Meersalz
½ TL Kurkuma
½ Messlöffel Biobin (pflanzliches, glutenfreies Bindemittel aus Johannisbrot- und Guarkernmehl)
5 EL Distelöl
60 g geriebener Emmentaler
Mineralwasser, kohlensäurehaltig
ZUBEREITUNG:
Die Mehle mit Salz und Kurkuma mischen und so wenig Mineralwasser hinzugeben, dass ein fester Brei entsteht.
Biobin, Distelöl und Emmentaler zufügen und alles gut vermischen.
Das Backblech mit Öl bestreichen, den Teig löffelweise, auf das Blech geben.
Im vorgeheizten Backofen bei 180 - 200°C, auf der Mittelschiene, ca. 20 min. backen.
Wenn die Fladen goldbraun sind, aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter auskühlen lassen.
TIPP:
Kurkuma kann durch Paprika ersetzt werden. Bei einer Laktoseintoleranz
wird der Emmentaler, durch einen gereiften Bergkäse oder Parmesan
ersetzt. Je älter der Käse, umso geschmacksintensiver, dadurch kann die
Menge in dem Rezept auf 40 g reduziert werden.
Erbsen-Kräuter-Aufstrich
Haltbar im Kühlschrank: 2 Tage
ZUTATEN:
1 Zwiebel
50 g Butter
300 g Erbsen, tiefgekühlt
3-4 EL Sahne
Je 2 EL Schnittlauch, Petersilie und Dill, frisch und geschnitten
1 TL Estragon, gehackt
1-2 EL Zitronensaft
Meersalz und Pfeffer, nach Geschmack
ZUBEREITUNG:
Die
Zwiebel schälen und würfeln. Butter in einer Pfanne erhitzen und die
Zwiebel darin bei schwacher Hitze unter gelegentlichem Rühren in etwa 5
Min. glasig braten. Die Erbsen 3-4 Minuten mitbraten, bis sie weich
sind. Die Erbsen glatt pürieren. Dabei Sahne nach Bedarf zugeben, dass
die Masse streichfähig wird. Die Kräuter unter das abgekühlte
Erbsenpüree mischen und mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken.
TIPP: Bei Bedarf kann die Butter durch Distelöl und die Sahne durch Wasser ersetzt werden und die cremige Konsistenz bleibt bestehen.
Dinkel-Ciabatta mit Buchweizen
Eine Spezialität bei Laktoseunverträglichkeit
ZUTATEN:
400 g Dinkelmehl, Typ 630
100 g Buchweizen gemahlen
1 TL Meersalz
1 ½ EL Olivenöl
300 ml Wasser
1 Pck. Trockenhefe
1 TL Zucker
ZUBEREITUNG:
Die
Mehle in eine Schüssel geben und mit Salz, Zucker und Hefe vermischen.
Die flüssigen Zutaten zugeben und den Teig durchkneten. Mit einem Tuch
abdecken und an einem warmen Ort ruhen lassen, bis der Teig das doppelte
Volumen angenommen hat. Nochmal durchkneten, einen länglichen Brotlaib
formen, mit Mehl bestäuben und kurz zugedeckt ruhen lassen. Den Backofen
auf 220°C vorheizen und das Brot ca. 20-30 Minuten backen. Auf einem
Gitter auskühlen lassen.
TIPP: Für einen
knusprigen Kick sorgen Hanfkörner (Reformhaus), auf dem Brot. Hanf
enthält in großen Mengen mehrfach ungesättigte essenzielle Fettsäuren,
Mineralstoffe wie Kalzium und Magnesium, Ballaststoffe und alle
lebenswichtigen Aminosäuren. Und der Eiweißgehalt ist mit 22 Prozent
sogar höher als der von Soja. Dazu kommen noch Vitamin A, D, E und die
B-Vitamine. Außerdem ist er glutenfrei.
Pikantes weißes Bohnenmuss
Haltbar im Kühlschrank: 4-5 Tage
ZUTATEN:
100 g weiße Bohnenkerne, roh
150-200 ml Olivenöl
1 Peperoni, rot
1 Knoblauchzehe
70 g Parmesan, gerieben
Meersalz und Pfeffer, nach Geschmack
ZUBEREITUNG:
Die
Bohnen, je nach Hinweis auf der Packung garen. Die Peperoni längs
halbieren, putzen, waschen und klein schneiden. Den Knoblauch schälen
und klein schneiden. Öl erhitzen und Peperoni und Knoblauch kurz mit
anbraten. Das heiße Öl zu den Bohnen geben, zu einer feinen Paste
pürieren. Den Parmesan zugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Abkühlen lassen.
TIPP:
Durch die Basis von Bohnenkernen ist der Aufstrich auch für eine
ovo–lacto-vegetabile Kost gut geeignet und enthält viel pflanzliches
Eiweiß.
Der Pausenknüller von Kindergarten bis Schule
SÜSSE HÖRNCHEN MIT DICKMILCH (10 Stück)
ZUTATEN:
500 g Dinkelmehl Type 630
1 Päckchen Weinstein Backpulver (enthält kein Phosphat)
150 g Butter oder Margarine
2 Päckchen Vanillezucker
50 g Leinsamen geschrotet
375 ml Dickmilch
5 EL Kondensmilch zum Bestreichen
ZUBEREITUNG:
Das
Mehl und das Backpulver in eine große Schüssel sieben. 100 g Butter in
Flöckchen darüber schneiden. Den Vanillezucker, geschroteten Leinsamen
und die Dickmilch verrühren und nach und nach zum Mehl geben. Mit dem
Knethaken verarbeiten und anschließend auf der bemehlten Arbeitsfläche
zu einem glatten Teig kneten. Wieder in die Schüssel legen und mit einem
Tuch zugedeckt 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Ein Backblech
mit Backpapier belegen. Den Ofen auf 250°C vorheizen. Den Teig halbieren
und auf der bemehlten Arbeitsfläche zu zwei gleichgroßen dünnen
Rechtecken ausrollen. Mit 50 g Butter (geschmolzen) gleichmäßig
bestreichen und in Dreiecke schneiden. Von der breiten Seite aus zu
Hörnchen aufrollen und auf das Backblech setzen. Mit Kondensmilch
bestreichen und auf der mittleren Schiene im Ofen 15 – 20 Minuten
goldbraun backen. Auf einem Gitter abkühlen lassen.
TIPP:
Der Linsen-Apfel-Aufstrich kann auch als Füllung in die Hörnchen
gegeben werden, dann gibt es keine „klebrigen Finger“ in der Pause.
Linsen-Apfel-Aufstrich
Haltbar im Kühlschrank: 4-5 Tage
ZUTATEN:
100g rote Linsen, roh
200 ml Apfelsaft
3 EL Pinienkerne
1 Apfel
1 EL Butter oder Margarine
2 TL Thymian, frisch und geschnitten, 1 TL getrockneter Thymian
Meersalz nach Geschmack
ZUBEREITUNG:
Die
Linsen mit dem Apfelsaft aufkochen lassen. Zugedeckt bei schwacher
Hitze etwa 15 Min. garen. Linsen mit 100 ml Wasser vom Topfboden durch
Rühren lösen und erneut aufkochen lassen. Bei schwacher Hitze das Wasser
in etwa 10 Minuten verkochen lassen. Inzwischen die Pinienkerne in
einer Pfanne bei mittlerer Hitze unter Wenden hellbraun rösten, dann
herausnehmen. Den Apfel waschen, vierteln, vom Kerngehäuse befreien und
zerkleinern. Die Butter in der Pfanne erhitzen und den Apfel darin bei
mittlerer Hitze,
3-4 Minuten unter gelegentlichem Rühren braten. Den
gebratenen Apfel, die Pinienkerne und die Linsen cremig pürieren. Mit
Thymian und Salz abschmecken. Abkühlen lassen.
Alle Rezepte wurden entwickelt und getestet von Manuela Thul (Diätassistentin und Mutter von2 kleinen anspruchsvollen Söhnen