Neues zur Neurodermitis-Therapie


Mehr als 100 Patienten, Angehörige und Interessierte nahmen am
Informationsabend des Neurodermitis-Zentrums am Universitätsklinikum
Hamburg-Eppendorf (UKE) teil, der am 15.06.2017 zum zweiten Mal
gemeinsam mit dem Deutschen Neurodermitis Bund e.V. (DNB) und der
Stiftung Bundesvereinigung Haut durchgeführt wurde.
Trotz
strahlenden Sonnenscheins wurden bereits am frühen Abend die zahlreichen
Informationsstände von den Teilnehmern in Augenschein genommen, bevor
die Veranstaltung dann mit einem Grußwort und einer kurzen Übersicht zu
den Aktivitäten der Stiftung Bundesvereinigung Haut, vorgetragen von
Frau Christine Schüller, eröffnet wurde.
Während der drei
folgenden Beiträge wurden alle Aspekte zur Ausprägung, den
Therapieformen und der Versorgung der Neurodermitis in Deutschland
beleuchtet sowie bewährte und innovative Behandlungsansätze
vorgestellt. Frau Dr. Nora Kressel (Assistenzärztin am
Neurodermitis-Zentrum) erläuterte die klinischen Ausprägungsformen und
zeigte, dass auch Minimalformen von besonderer Bedeutung für die
Betroffenen sein können. Es wurde deutlich, dass jeder Patient seine
„eigene“ Neurodermitis entwickelt und diese sowohl in der Schwere als
auch im Vorhandensein von Begleiterkrankungen, wie dem Asthma bronchiale
und der Allergischen Rhinitis (Heuschnupfen) sehr unterschiedlich sein
kann.
Im Anschluss daran erläuterte Frau Dr. Ute Siemann-Harms
(Oberärztin der Hautklinik des UKE) die unterschiedlichen Therapieformen
mit Schwerpunkten in der äußerlichen Therapie. Wertvolle Hinweise zur
Hautreinigung, zu den unterschiedlichen Grundlagen und Pflegestoffen
sowie zur Hautpflege wurden gegeben. Sie machte hierbei immer wieder
deutlich, dass eine Hautpflege nur so gut ist, wie sie auch tatsächlich
angewendet wird und dass hier insbesondere auch die Bedürfnisse des
Patienten sowie die Nachhaltigkeit in der Anwendung eine besondere Rolle
spielen.
Im dritten Teil zeigte PD Dr. Marc Radtke, leitender
Oberarzt am Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie (UKE)
welche zukünftigen Neuentwicklungen in der Versorgung der Neurodermitis
zu erwarten sind und hob besonders eine neue Generation von Therapien,
die Biologics, hervor. Es handelt sich hierbei um Antikörper, die die
Wirkung entzündungsfördernder Botenstoffe drosseln und damit die
Krankheitsaktivität bedeutend reduzieren.
Ein Präparat steht kurz
vor der Zulassung und die Ergebnisse der klinischen Studie sind
vielversprechend. Weiterhin wurden alle innerlichen Therapieformen
vorgestellt und den Besuchern an klinischen Beispielen erläutert, worauf
der Patient in seinem unmittelbaren Umfeld noch zusätzlich achten kann,
um die Krankheitsaktivität der Neurodermitis günstig zu beeinflussen.
Im
Anschluss an die Beiträge hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit,
bei einem Imbiss persönliche Fragen an die Referenten zu stellen und
sich auch miteinander auszutauschen. Die Resonanz der Teilnehmer war
sehr positiv, so dass sich die Veranstalter entschlossen haben, bereits
im kommenden Jahr einen erneuten Informationsabend anzubieten.