Therapieprinzipien bei Neurodermitis

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Für die Behandlung der Patienten mit Neurodermitis stehen eine Vielzahl von Arzneimitteln und Therapieverfahren zur Verfügung (s.Tabelle ). Dazu zählen äußerlich anwendbare Therapeutika wie auch systemisch wirksame Medikamente. Ein Wechsel der Behandlungsverfahren kann nach Ablauf von bestimmten Zeiträumen (wie bei vielen chronischen Erkrankungen) günstig sein. Die Basistherapie wird durch eine spezifische Therapie ergänzt. Für die antiinflammatorische (entzündungshemmend. Anm d Red) und juckreizstillende symptomatische Behandlung können verschiedene Therapeutika individuell eingesetzt werden, die unten einzeln besprochen werden.
 

Für komplementäre Ansätze im Bereich der Diagnostik und Therapie der Neurodermitis und hiermit assoziierter Allergien fehlen kontrollierte wissenschaftliche Studien zur Aussagekraft und Wirksamkeit.
 

Empfehlung

Je nach Schweregrad der Neurodermitis werden äußerliche Therapieverfahren und/ oder Systemtherapien empfohlen. Komplementärmedizinische Verfahren müssen nach Vorliegen kontrollierter Studien jeweils evaluiert werden, dann kann ggf ihr Einsatz erwogen werden.
 

Übersicht über mögliche sowie in Studien aktuell untersuchte Therapieoptionen bei Neurodermitis
 

Medikamentöse Therapie

Topische Basistherapie
Topische Glukokortikosteroide
Topische Calcineurinantagonisten
Antipruriginosa und andere antientzündliche Externa
Antimikrobielle und antiseptische Substanzen
Antihistaminika
Mastzellstabilisatoren (Cromoglycinsäure) und
Ketotifen
Spezifische Immuntherapie
Orale Glukokortikosteroide
Ciclosporin*
Azathioprinº
Mycophenolat Mofetil (MMF)º
Methotrexatº
Biologika
Alitretinoinº

Nichtmedikamentöse Verfahren

Immunabsorption
Extrakorporale Photopherese
Laktobazillen
Phototherapie
Neurodermitisschulung
Eliminationsdiäten
Essentielle Fettsäuren
Hausstaubmilbenreduktion
Psychologische Behandlung

*für die Indikation „Neurodermitis“ zugelassen
ºoff-label Anwendung

Quelle: Auszug aus AWMF Leitlinie Neurodermitis

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