UV-Schutz am Arbeitsplatz

Fotolia  sculpies

UV-Strahlung ist mit 80 % die wesentliche Ursache von Hautkrebserkrankungen – der am häufigsten auftretenden Krebsart. Jährlich werden rund 240.000 Neuerkrankungen diagnostiziert, Tendenz steigend. Gefährdet sind vor allem Menschen, die viel im Freien arbeiten. Daher wurde Hautkrebs vor zwei Jahren als BK5103 in die Liste der Berufskrankheiten aufgenommen.  Die Zahlen verdeutlichen, wie wichtig es ist, entsprechende Präventionsmaßnahmen zu ergreifen. Leider gibt es beim UV-Schutz aber noch viel Aufklärungsbedarf: Das Risiko wird von vielen Menschen immer noch unterschätzt.

Zum Thema UV-Schutz halten sich einige hartnäckige Irrtümer. So wird etwa die Bedeutung von Sonnenschutzcremes für den Hautschutz oft falsch eingeordnet. Professor Dr. Christian Surber, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Gastprofessor an den Dermatologischen Universitätskliniken Basel und Zürich, empfiehlt, Sonnenschutzcremes immer als Ergänzung zu anderen Schutzmaßnahmen zu sehen. Sonnencremes sollten dann zum Einsatz kommen, wenn z. B. Kleidung nicht ausreichend schützen kann, etwa in Gesichts-, Ohren- und Nackenpartien. Wer sich über längere Zeit oberkörperfrei im Freien aufhält, setzt seine Haut aber trotzt Eincremen schädigender Beeinflussung aus. Schon wenige Stunden Sonnenbad können Erbsubstanz-Schäden auslösen, Hautkrebs ist eine der möglichen Folgen. Auch beim Lichtschutzfaktor gibt es Missverständnisse. Nicht nur, weil er stark vom jeweiligen Hauttyp abhängig ist, sondern auch, weil die Angaben nur als Richtwerte betrachtet werden können.

Hautkrebs als Berufskrankheit

Die Aufnahme von „Plattenepithelkarzinomen oder multiplen aktinischen Keratosen der Haut“ in die Liste der Berufskrankheiten stellte angesichts der Zahlen eine längst überfällige Entscheidung dar. Professor Thomas L. Diepgen vom Universitätsklinikum Heidelberg hatte schon im Jahr 2000 vorgeschlagen, bestimmte Hautkrebsarten in die Liste der Berufskrankheiten aufzunehmen: Die Wahrscheinlichkeit, dass z. B. Bademeister, Bauarbeiter, Dachdecker, Gärtner, Landwirte, Maurer, Postzusteller oder Straßenbauer, also Menschen, die viel im Freien arbeiten, an einem Plattenepithelkarzinom erkranken, liegt 1,8-mal mal so hoch wie bei der Allgemeinbevölkerung. Aufs ganze Jahr gesehen sind Angehörige dieser Berufsgruppen einer zwei- bis dreimal so hohen UV-Exposition ausgesetzt, im Sommer steigt der Wert sogar leicht auf das Fünf- bis Zehnfache. Die mit BK5103 einhergehenden Konsequenzen stellen Arbeitgeber allerdings vor große Herausforderungen, denn sie tragen seitdem die Verantwortung, dass ihre Angestellten geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen.

Präventionsmaßnahmen finden und etablieren

Doch diese Maßnahmen sind oft unpopulär und bei der Belegschaft nicht immer leicht durchzusetzen. Hier sind die Betriebe, aber auch die Hersteller von Hautschutzprodukten gefragt, Wege zu finden, den Arbeitern betriebliche Hautkrebsvorsorge so zugänglich wie möglich zu machen. Um das Angebot an Präventionsmaßnahmen zu optimieren, ist es wiederum erforderlich, herauszufinden, wie hoch die Belastung in den einzelnen Berufen tatsächlich ist. Zu diesem Zweck führte Dr. Marc Wittlich vom Institut für Arbeitsschutz der DGUV eine Studie durch: Rund 600 Testpersonen stattete er arbeitstäglich über sieben Monate lang mit Dosimetern aus, kleinen Messgeräten, die die UV-Strahlungsbelastung aufzeichnen. Er kam in seinem Experiment zum Teil zu überraschenden Erkenntnissen, die für Unternehmer von einiger Bedeutung sind, wenn es etwa darum geht, Gefährdungsbeurteilungen zu erstellen, Expositionsermittlungen durchzuführen oder natürlich geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen.

Internationaler Hautschutztag 2017

Das Thema „Hautkrebsprävention in Betrieben“ war einer der Schwerpunkte beim Internationalen Hautschutztag 2017. Die Veranstaltung tagte am 10. und 11. Mai 2017 im Zeughaus in Neuss. Neben Fachvorträgen mit interdisziplinärer Ausrichtung zählten auch die sich anschließende offene Diskussion zur etablierten Tagungsphilosophie. Zu den geladenen Rednern gehörten u. a. auch die hier erwähnten Professor Dr. Christian Surber, Professor Dr. Thomas L. Diepgen und Dr. Marc Wittlich. Weitere Vorträge haben sich u. a. mit den Verhaltensänderungen befasst, die innerbetrieblich nötig sind, um Hautschutzmaßnahmen zu etablieren, mit verschiedenen Inhaltsstoffen und der Zusammensetzung von Hautschutzprodukten sowie mit neuesten dermatologischen Erkenntnissen.

www.internationaler-hautschutztag.de


Über den Internationalen Hautschutztag

Der als Krefelder Hautschutztag bekannt gewordene Kongress hat sich in den letzten 25 Jahren in Deutschland zu einer Institution im Bereich des betrieblichen Hautschutzes entwickelt. In Zukunft wird sich der Kongress stärker als bisher auch internationalen Referenten und Teilnehmern öffnen. Der Internationale Hautschutztag wird von dem Hautschutzspezialisten Deb ausgerichtet und bietet eine unabhängige Plattform zum Austausch für Teilnehmer aus Wissenschaft, Dermatologie und Arbeitssicherheit.

Über Deb
Deb gehört zu den weltweit führenden Unternehmen für beruflichen Hautschutz und Handhygiene. Das Unternehmen  hat es sich zum Ziel gesetzt, berufsbedingte Hautkrankheiten und die Verbreitung von Infektionen weltweit zu bekämpfen. Mit der Unternehmensmission „Jede Hand zählt bei der Arbeit“ unterstützt Deb Unternehmen und Organisationen, die ihre Mitarbeiter bestärken möchten, der Gesundheit ihrer Haut die angemessene Bedeutung beizumessen.

Deb engagiert sich zudem in Zusammenarbeit mit Wissenschaft, Organisationen und Präventionsbeauftragten, um das Thema berufliche Hautkrankheiten in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken. Hauterkrankungen stellen eine der häufigsten berufsbedingten Krankheiten in Deutschland dar.


Pressemitteilung zum Internationalen Hautschutztag 2017

Zurück