Wieder gute Luft in Davos

Foto: Sonja Dargatz

Das Bezirksgericht Prättigau/Davos hat das Gesuch der Hochgebirgsklinik Davos für eine definitive Nachlassstundung gutgeheissen.
Die Klinik erhält damit Zeit bis zum 27. Mai 2014, um mit ihren Gläubigern in Form eines Nachlassvertrages eine Einigung über die Begleichung der Forderungen über total rund 40 Mio CHF zu erarbeiten.
Der Stiftungsrat beabsichtigt, die traditionelle Hochgebirgsklinik in eine Forschungsklinik mit medizinischem Versorgungszentrum umzugestalten.
Die durch  die Redimensionierung der Klinik frei werdenden Liegenschaften und Landparzellen sollen an Dritte verkauft werden.
Der Verkaufserlös wird für die Rückzahlung der offenen Forderungen respektive die Refokussierung des Klinikbetriebes verwendet.

Reduktion der Bettenzahl

Das betriebliche Sanierungskonzept beinhaltet unter anderem die Neuausrichtung von nichtprofitablen Bereichen, Leistungen und Stationen sowie den Neuaufbau von Angeboten, die ausgewiesenes Marktpotenzial besitzen, beispielsweise die geriatrische Rehabilitation.
Dank der Reduktion der Bettenzahl von heute 350 auf 150 wird die Produktivität der Klinik deutlich steigen.
Zudem beabsichtigt die Stiftung die Erweiterung der Aufnahme auf die Spitalliste des Kantons Graubünden mit entsprechenden Leistungsangeboten wie erweiterte Akutleistungen im Bereich Dermatologie, Pneumologie und der geriatrischen Rehabilitation.
Der Stiftungsrat strebt eine Erweiterung des bestehenden Leistungsauftrages der Gemeinde von derzeit 20 Langzeitbetten in der Alterspflege an.
Das Angebot mit dem Spital Davos und dem Alterszentrum Guggerbach soll entsprechend harmonisiert werden.
Im Weiteren plant die Stiftung den Aufbau eines ergänzenden Angebots rund um betreutes Wohnen und ein medizinisches Versorgungszentrum, was einerseits erhöhte Erträge verspricht, anderseits auch eine profitablere Nutzung der vorhandenen Infrastruktur durch mehr ambulante Patienten ermöglicht.

Integration der Forschung in die Klinik

Um ihren Führungsanspruch im Kernfachgebiet zu verteidigen, strebt die Klinik zudem die Integration von Forschungsaktivitäten an.
Gespräche mit möglichen Partnern wurden aufgenommen.
Bereits vor drei Wochen hatte die Hochgebirgsklinik die Reduktion der Stellenzahl von 220 auf 170 Mitarbeitende bekanntgegeben.
Im Zuge dieser Massnahmen waren 15Kündigungen unumgänglich geworden.
Der Stiftungsrat und die Geschäftsleitung beabsichtigen, die Zahl der Mitarbeitenden auf diesem Niveau zu halten und schliesst weitere Personalmaßnahmen derzeit aus. Stiftungsrat und Geschäftsleitung der Hochgebirgsklinik Davos bedanken sich für die breite Welle der Sympathie und der Unterstützung aus privaten Kreisen, von Anwohnern, der Politik und Patientenschaft. „Unser Sanierungskonzept soll der Landschaft Davos Mehrwerte bringen und einen nachhaltigen Beitrag für unser Gesundheitswesen leisten“, sagt Stiftungsratsmitglied Peter Gallmann, „wir werden auch bei unseren künftigen Arbeiten auf den Goodwill und die Unterstützung der Bevölkerung und der Politik angewiesen sein.

Anspruchsvolle Projekte – und um ein solches handelt es sich hier ohne jeden Zweifel – lassen sich nur gemeinsam lösen.“
"Die wahren Helden sind die Mitarbeitenden" "Der Entscheid des Bezirksgerichts ist für uns alle eine positive Nachricht.
Dennoch sind wir uns bewusst, dass die Arbeit erst jetzt richtig losgeht.",
sagt Stiftungsratspräsident Joseph Rohrer. "Ich danke allen, die durch ihr tatkräftiges Mitwirken dieses Resultat ermöglicht haben, insbesondere den Vertretern der Gemeinde Davos und des Kantons Graubünden.
Die wahren Helden sind aber unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die trotz der schwierigen Umstände eine ausgezeichnete Arbeit leisten und damit Garant für eine erfolgreiche Umsetzung der laufenden Sanierungsarbeiten
sind."

Weitere Informationen:
www.hgk.ch
oder
www.asthmahilfe.com


Davos, 28. November 2013

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